Laryngektomie

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Laryngektomie ist eine medizinische Operation, bei der der menschliche Kehlkopf entfernt wird.

Das Wort setzt sich zusammen aus den Bestandteilen Larynx, der Kehlkopf, und Ektomie, die Endung für organentfernende Operationen.

Indikation und Alternativen
Grund für die Laryngektomie ist fast immer eine Krebserkrankung des Kehlkopfes (Larynxkarzinom) oder des tiefen Rachens (Hypopharynxkarzinom). Krebserkrankungen des Kehlkopfes, die weniger weit fortgeschritten sind, können meist organ- und damit funktionserhaltend behandelt werden, z. B. indem nur Teile des Kehlkopfes entfernt werden (z. B. als Endolaryngeale Kehlkopfchirurgie oder Hemilaryngektomie).
Bei ausgedehnten Krebserkrankungen kann eine Strahlentherapie bzw. Kombinierte Strahlen- und Chemotherapie ein Ersatz für oder eine Ergänzung zur Laryngektomie sein.
Operationstechnik Der Eingriff erfolgt sinnvollerweise nur in Vollnarkose. Meist wird zugleich eine Entfernung von Halslymphknoten (sog. Neck-Dissection) durchgeführt. Bei der Neck-Dissection werden zwei Arten unterschieden: Zum einen die funktionelle Neck-Dissection, bei der nur die Lymphknoten entfernt werden und zum anderen die radikale Neck-Dissection, bei der neben den Lymphknoten auch der Musculus sternocleidomastoideus, der Nervus accessorius und die Vena jugularis interna entfernt werden.

RehabilitationDer Kehlkopf hat zwei wesentliche Aufgaben. Er trennt Speise- und Luftwege, so dass die durch den Mund eingeatmete Luft in die Luftröhre und die ebenfalls über den Mund aufgenommenen Speisen aber in die Speiseröhre gelangen. Als zweite Funktion wird in ihm die Stimme erzeugt. Da diese Aufgaben nach der Entfernung des Kehlkopfes fehlen, werden in der Operation zunächst Speise- und Luftwege getrennt. Der Mund führt nur noch in die Speiseröhre. Die Luftröhre wird ihrerseits in eine Atemöffnung im Hals, nämlich ein Tracheostoma ausgeleitet.
Für den Stimmersatz kommen im Wesentlichen drei Methoden in Frage:
  • elektronische Sprechhilfe (Die Tongebung erfolgt über ein an den Mund oder Hals gehaltenes, batteriebetriebenes Gerät. Der Klang wird teilweise als "technisch" empfunden.)
  • Ruktusstimme, auch Ösophagusersatzstimme (Der Patient lernt, Luft bewusst in die Speiseröhre zu drücken und diese für die Bildung von Lauten zu nutzen.)
  • Stimmfistel, auch Shunt-Ventil (meist Kunststoffventile, die chirurgisch zwischen Luft- und Speiseröhre eingebracht werden und die es erlauben, die Atemluft der Lunge für die Stimmgebung zu verwenden).